Referentin: Eva Ranki, Geschäftsführerin der aerogate München Gesellschaft für Luftverkehrsabfertigungen mbH, eine 100% Tochter der Flughafen München GmbH

Angefangen habe ich meine berufliche Laufbahn schon im Jahr 1988 während meines BWL-Studiums als studentische Aushilfe am Check-In der British Airways am Flughafen München Riem. Nach einem Start in die Führungs-Laufbahn noch bei British Airways bin ich in den Flughafen München Konzern gewechselt und habe mich insbesondere mit der Führung von Beschäftigten im Fachbereich Bewirtschaftung, Erhalt, Weiterentwicklung und Konzeption von Immobilien und Flächen beschäftigt. Als ruhelose Person in ständiger Bewegung in verschiedenen Führungsaufgaben und Konzerneinheiten mit dem Schwerpunkt Real Estate Management habe ich schließlich in 2018 die Geschäftsführung der operativ im Luftverkehr tätigen Gesellschaft aerogate mit damals 520 Beschäftigten übernommen. Und das war mein Start ins "Krisenmanagement".

aerogate München Gesellschaft für Luftverkehrsabfertigungen mbH, eine 100 % Tochter der Flughafen München GmbH

Was versteckt sich hinter diesem langen Namen? aerogate ist ein Dienstleistungsunternehmen; die operativen unserer derzeit rd. 380 Beschäftigten lernt Ihr wahrscheinlich kennen, wenn Ihr vom Terminal 1 des Flughafen München abfliegt. Sie begrüßen Euch am Check-In, stellen Fragen zu Eurem Gepäck, lassen sich den Pass vorlegen, informieren Euch, heißen Euch willkommen in der Lounge und am Gate. Sie geben dem Ladepersonal Anweisungen zur Verladung und sorgen dafür, dass Euer Flugzeug am Boden gut versort wird, Sprit, Frischwasser, Getränke und Snacks bekommt, um sich dann sicher beladen "auf den Flug" zu machen. Und sie begegnen Euch auch bei Ankunft, falls Euer Koffer beschädigt oder gar nicht ankommt, Euer Kind alleine fliegt oder Ihr Unterstützung beim Weiterflug braucht.

Das klingt alles ganz einfach, hinter dem Standort Flughafen steht allerdings eine ganze Stadt mit insgesamt über 500 ansäßigen Unternehmen mit über 38.000 Beschäftigten.

Dieser erfolgsverwöhnte Standort erlebt im März 2020 plötzlich die größte Krise der Geschichte der zivilen Luftfahrt.

Grund war die Schließung nahezu des gesamten öffentlichen Lebens.

Krisen kannte diese große Stadt damals nur aus der Presse aus der fernen Welt, aus Leergängen zum Thema Sicherheit oder aus Katastrophenfilmen.

Ich möchte gerne erzählen, was dann geschehen ist, wie wir Krisenmanagement betrieben haben, wie es nun heute im Jahr 2023 weitergeht und meine persönlichen Erkenntnisse und "lessons learnt" mit Euch teilen.

In der Kreativwerkstatt von Petra Weishuhn und Vera Oberdieck